Die digitalisierte und flexiblere Arbeitswelt fordert von zukünftigen Kaufleuten neue Fertigkeiten: Neben reinem Fachwissen zeichnen sich soziale, methodische und personale Kompetenzen immer mehr in den Vordergrund.
Damit die Lernenden für diese Zukunft gerüstet sind, wird es im Rahmen der Fünf-Jahres-Überprüfung von Bildungsverordnung und Bildungsplan umfassende Veränderungen geben. Im Fokus stehen die integrierte Förderung von Fach-, Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenzen an allen drei Lernorten, Befähigung zu lebenslangem Lernen und die Hinführung zu selbstständigem Lernen und Arbeiten.
Das Nationale Koordinationsgremium (NKG) hat in ihrer Kurzinformation vom 12. Januar 2021 festgehalten, dass sie die Umsetzung der Reform überwachen und sie den Kantonen und Berufsfachschulen mindestens ein Jahr Vorlaufzeit für die Einführung der Reform gewähren.
Wir stehen diesem engen Zeitfenster kritisch gegenüber, ist doch die Aufgabenliste der Berufsfachschulen sehr umfangreich. Unsere Argumente erfahren Sie ganz bald in der Februar-Ausgabe "FOLIO" vom Verband Berufsbildung Schweiz (BCH).
Der VLKB wurde von der SKKBS zur Kickoff-Veranstaltung für die Umsetzung der Reformprozesse Kaufleute 2022 Mitte Februar eingeladen. Wir freuen uns über diese Teilnahmemöglichkeit und berichten hier über die nächsten Projektergebnisse.
Die Unterscheidung der Profile E und B wird in der neuen Bildungsverordnung nicht mehr vorgesehen. Damit weiterhin bisherige E- und B-Profil-Lernende die Ausbildung absolvieren können, sollte gemäss neuer BiVo die Möglichkeit entfallen, zwei Fremdsprachen in der Ausbildung verpflichtend zu vermitteln. Die Entscheidung, welche Fremdsprache (ob zweite Landessprache oder Englisch) an der Berufsfachschule unterrichtet werden sollte, war gemäss erster Version der BiVo an die Kantone delegiert.
Die Politik reagierte. Im September 2020 hat FDP-Nationalrätin (GR) Anna Giacometti im Nationalrat die Interpellation 20.4071 eingereicht, dies unter anderem mit dem Argument, dass "die Landessprachen in eine sinnlose Konkurrenz zum Englisch gestellt werden und den Wert unserer Landessprachen schmälern würde". Ebenso wäre die Durchlässigkeit zur Berufsmaturität erschwert, wenn nur noch eine Fremdsprache unterrichtet wird.
In der Stellungnahme des Bundesrates vom 25.11.2020 bestätigt der Bundesrat den hohen Stellenwert der Förderung der Mehrsprachigkeit in den Schweizer Schulen. Er verweist aber ebenso auf die Anforderung, die KV-Lehrere leistungsschwächeren Lernenden (bisher B-Profil) zu ermöglichen. Im Zuge der Anhörung können die Berufsbildungsämter, die OdA und weitere interessierte Kreise Stellung nehmen zu den folgenden zwei Varianten:
Eine Entscheidung des SBFI zur Verordnung kann im April 2021 erwartet werden.
Am 18. Dezember 2020 hat das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) das Ticket für das Projekt «Kaufleute 2022» erteilt. Die Anhörung des SBFI findet zwischen dem 20. Januar und 20. April 2021 statt.
Die dazu ergänzenden Dokumente (Quellen SBFI, Konvink):
Lehrpersonen und Berufsfachschulen haben wichtige Fragen gestellt. Sie werden im Dokument "die wichtigsten Fragen und Antworten zum Reformprojekt" von der SKKAB zusammengetragen. Wir finden viele Fragen sind noch unbeantwortet und die gegebenen Rückmeldungen verweisen auf die noch laufenden Projekte, die durch das Nationale Koordinationsgremium (NKG) lanciert wurden. So sind wir sehr gespannt auf die nächsten Projektergebnisse und die konkreten Antworten auf die offenen Fragen.
Im ersten Quartal 2021 erwarten wir von pädagogischen Hochschulen erste Weiterbildungsangebote für Lehrkräfte zur neuen Grundbildung, zum handlungskompetenzorientierten Unterricht oder zum kompetenzorientierten Prüfen.
Wir informieren Sie auf dieser Seite über die Angebote.
Die wohl einschneidenste Veränderung, welche uns im Rahmen der Reform «Kaufleute 2022» erwartet, ist die Ausrichtung der kaufmännischen Ausbildung weg von Fächern hinzu Handlungskompetenzen.
Die Handlungskompetenzen sind die Basis der zukünftigen Tätigkeit als Lehrpersonen und wirken sich auf Organisationsmodelle, Weiterbildungen und schlussendlich massgeblich auf die Lerninhalte aus.
Die einzelnen Handlungskompetenzen werden in fünf Handlungskompetenzbereichen (a – e) zusammengefasst. Zu jeder Handlungskompetenz (z.B. a2) gibt es Leistungsziele für den Betrieb sowie für die Berufsfachschule.
Die gelb eingefärbten Handlungskompetenzen sind Pflichtkompetenzen; von den blau eingefärbten Optionen absolvieren die Lernenden im dritten Lehrjahr eine.
Die Lernziele inkl. Kompetenzstufen sind im Entwurf des Bildungsplans ausformuliert. Jede Handlungskompetenz umfasst verschiedene Lernziele.
Informationen zu den freigegebenen Dokumenten finden Sie auf der offiziellen Kommunikationsplattform der SKKAB:
«Dokumentation zum Reformprozess»: Hier finden Sie die Grundlagendokumente
Da die Bildungsverordnung per Anfang 2021 vom SBFI angehört wird, erwarten wir ganz bald die aktualisierten Versionen.
«Ergebnisse aus der Reform» > «Konzeption Reform und Umsetzung»: Hier finden Sie drei vertonte Präsentation aus den Herbsttagungen 2020, die über folgendes informieren:
Weitere Informationen zum aktuellen Stand des Projekts und freigegebene Dokumente finden Sie auf der Kommunikationsplattform Konvink der SKKAB.
Noch kein Login zu Konvink? Dies kann mit folgendem Link direkt beantragt werden:
Schweizerischer Verband
der Lehrerinnen und Lehrer
an Kaufmännischen Berufsschulen
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der Lehrerinnen und Lehrer
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